v1.0
* spannende Titelmusik *
London, 17. März 1968:
Zehntausende demonstrieren
gegen den Vietnamkrieg.
Einer von ihnen:
Mick Jagger, Idol der 68er.
* "Street Fighting Man"
von Rolling Stones *
Als die Demonstranten
Jagger erkennen,
wollen sie, dass er sie anführt.
Doch der Rockstar zögert.
Warum?
Ist Jagger gar nicht der Rebell,
für den ihn alle halten?
* "Paint It, Black"
von Rolling Stones *
Für die Jugend ein Held,
für die Älteren der Untergang
von Anstand und Moral.
Mick Jagger ist der Bürgerschreck
der 60er-Jahre.
Dabei kommt er eigentlich
aus gutem Hause.
Sein erster Fernsehauftritt:
Am besten benutzt man
einfache Turnschuhe wie beim Tennis,
so wie Michael sie hier trägt.
Der 15-jährige Jagger
in einer Sportsendung,
ganz brav,
von Rebellion keine Spur,
ein Vorzeigesohn.
Geboren 1943 wächst er
behütet in Dartford bei London auf.
Michael Jagger, genannt "Mike",
ist ein typisches Kind
der Mittelklasse:
gute Noten
und Mitglied im Kirchenchor.
Erst allmählich beginnt er
sich abzuheben.
Andere Jungen spielten Cricket,
Rugby oder Fußball in der Schule.
Mick spielte Basketball,
weil das cooler war.
Es war amerikanischer.
Er lief mit Blues-Alben
unter dem Arm herum,
den das war cooler als
Elvis Presley oder Eddie Cochran.
* "Little Queenie" von Chuck Berry *
Blues und Rock'n'Roll
fesseln Mike.
Der Rhythmus ist neu,
die Sänger sind cool.
Ihre Texte brechen mit Tabus,
erzählen von Sex, Glücksspiel
und verbotener Liebe.
(Mann) Das war für uns eine Musik
von einem anderen Planeten.
Manche denken, in England
war das alles schon bekannt.
Es war auch dort nicht bekannt.
Die dortigen Radiosender von der BBC
spielten diese Musik nicht.
So mussten sich die Musiker
in London und Umgebung
eigentlich aus dem Radio
aus Deutschland bedienen,
von AFN, "American Forces Network".
Die spielten Blues.
* gemächliche Musik *
Die meisten aus Jaggers Generation
müssen sich erst mal
mit der Musik ihrer Eltern begnügen.
Ende der 50er-Jahre aber
begehrt die Jugend auf.
Neue Mode, neuer Lifestyle.
Rocker und Mods
zeigen selbstbewusst,
dass sie anders sein wollen.
(Mann) Die Jugend
formiert sich staatenübergreifend
als eine Art selbst gekleidete
Kultur mit eigenem Konsumansprüchen.
Jugendliche
haben jetzt Taschengeldbudgets.
Die Arbeitszeiten verringern sich.
Der Samstag
wird irgendwann arbeitsfrei.
So entsteht
eine eigene Freizeitkultur.
Das passiert aber
nicht ohne Reibungen.
Es kommt zu Auseinandersetzungen
in den Kinos.
Es gibt die großen "Cinema Riots"
um '56, '57,
wo Jugendliche
nur tanzen wollen in den Kinosälen,
weil Musikfilme laufen,
aber die Säle
sind dafür nicht gemacht.
Die Polizei unterbindet das.
In der Zeit hat Mick Jagger
seine ersten
musikalischen Einflüsse.
In der Schule
gründet Mike eine Bluesband.
Doch richtige Rebellion
sieht anders aus.
Nach dem Abschluss
siegt die Vernunft.
Mit einem Stipendium in der Tasche
beginnt er 1961
ein Wirtschaftsstudium
an der London School of Economics,
einer Eliteuniversität.
Seine wahre Leidenschaft aber
bleibt die Musik.
"Johnny B. Goode" von Chuck Berry *
Am Abend zieht es den Studenten
in die Musikklubs von London.
Sein Traum: einmal selbst
auf der Bühne stehen.
Doch dafür das wertvolle Studium
hinschmeißen?
Für Jagger ein zu großes Risiko.
An einem Morgen
im Oktober 1961 jedoch
wird alles anders.
Auf dem Bahnsteig von Dartford
wartet Mike auf den Zug nach London.
Unter dem Arm trägt er
zwei seiner Lieblingsplatten.
Plötzlich steht
ein alter Schulkamerad vor ihm:
Keith Richards.
Eine Begegnung mit Folgen -
bis heute.
Mick hatte herausgefunden,
dass man amerikanischen
Plattenfirmen schreiben konnte,
um an Aufnahmen
von afroamerikanischen Künstlern
heranzukommen,
wie The King oder Elmo James.
Die kamen dann per Post.
Diese begehrten Scheiben
hatte Mick unterm Arm,
und so kamen Keith und er
ins Gespräch.
Zwei gegensätzliche Typen:
Mike, der brave Student,
und Keith,
das Kind aus der Arbeiterklasse.
Doch eines haben sie gemeinsam:
(Norman) Das große Band
zwischen ihnen
war die Liebe zu dieser Musik.
Das bedeutete unendlich viel,
denn man fühlte sich damals
als Teil
einer bekämpften Minderheit.
Die Erwachsenenwelt
stand dieser Musik
sehr feindselig gegenüber
und sie waren
wie eine Art Widerstandsbewegung.
Ein Treffen,
das Musikgeschichte schreibt.
Jagger trifft sich
mit Londoner Freunden,
um Blues und Rock'n'Roll
zu spielen,
und schlägt Richards
als Gitarristen vor.
Ihre Band nennen sie
"Little Boy Blue and the Blue Boys".
Die Erwartungen sind groß,
doch noch
fehlt etwas Entscheidendes:
Mick und Keith waren mit den
"Little Boy Blue and the Blue Boys"
nicht sonderlich erfolgreich.
Aber ihr Weg führte sie
zu einem Klub in Ealing,
einem heruntergekommenen Vorort
von London.
Hier trafen sie Brian Jones.
Er hat die Rolling Stones gegründet.
Der Bandname
stammt von dem Muddy-Waters-Song
"Rollin' Stone".
* "Rollin' Stone" von Muddy Waters *
Im Juli '62 steht Jagger
vor seinem ersten Auftritt
als Stones-Sänger
im angesagten Londoner
Marquee Club.
Wer hier gut ankommt,
darf auf eine steile Karriere
hoffen.
Wird es
der 18-jährige Mike schaffen?
Niemand dachte
damals ernsthaft,
er könnte
ein erfolgreicher Musiker werden.
Denn er spielte kein Instrument.
Er hat sich einfach hingestellt
und gesungen.
Das war damals
so ziemlich das Unverschämteste,
was man in einer Pop-Band
machen konnte.
Der Applaus im Marquee Club
ist an diesem Abend dürftig -
den Blues-Fans klingen die Stones
zu sehr nach Rock'n'Roll.
Der große Durchbruch bleibt aus.
Chance vertan?
In der Edith Grove in Chelsea
gründen Mike,
Keith und Brian eine WG.
Während die Bandkollegen ausschlafen
und tagsüber Gitarre üben,
geht Jagger
jeden Morgen brav zur Uni.
Damals war er
noch nicht Mick Jagger.
Er war Mike Jagger.
Mike ist
ein stinknormaler Name in England,
so normal wie Fish and Chips
oder Brot und Käse.
Aber Mick Jagger
wurde von jemandem erfunden:
dem brillanten Werbefachmann
Andrew Loog Oldham.
Der 19-jährige Oldham
bietet sich als Manager an.
Zuvor hat er für die PR-Firma
einer anderen Band gearbeitet:
The Beatles.
* "She Loves You" von The Beatles *
Die vier Pilzköpfe aus Liverpool
lösen 1963
ein musikalisches Erdbeben aus.
Millionen Fans
verfallen der "Beatlemania" –
auch dank geschicktem Marketing.
Die "Fab Four" machen auf nett,
gut erzogen und familientauglich.
Da fällt Oldham etwas auf.
Er sah,
dass auch Eltern und Großeltern
von den Beatles begeistert waren.
Das ärgerte die jungen Fans,
weil ihnen
die Beatles weggenommen wurden.
Und so erfand Oldham -
mit absolutem Scharfsinn -
die Anti-Beatles.
Beim ersten Fotoshooting
hat Oldham nur einen Wunsch:
Die Stones sollen gemein aussehen.
Besonders Frontmann Jagger
rät er zum Imagewechsel.
Bürgertum und studentischer Fleiß
passen nicht zu den neuen Bad Boys.
Er sagte zu Jagger:
"Wenn du vorgibst, böse zu sein,
wirst du reich werden."
Und Mick sagte: "Okay."
Seitdem macht er nichts anderes -
er gibt vor, böse zu sein.
* Er singt
"I don't want to be no slave". *
Aus Mike wird Mick: ein böser Junge,
der Blues
im Rock'n'Roll-Gewand singt.
Das kommt an -
besonders bei den Jüngeren.
Mick Jagger kommt
und stellt die Welt auf den Kopf.
Jaggers Auftritte
sind aggressiv und sinnlich,
seine Bühnen-Performance provokant.
Ein Image, das zieht.
(Harris)
Heute würde man seine Bewegungen
mit Michael Jackson vergleichen.
So etwas
hatte man bis dahin nicht gesehen.
Man darf nicht vergessen, dass er
damals nicht als gutaussehend galt.
Die Leute sagten,
sein Kopf sei zu groß,
seine Lippen zu dick
und er sei eher mickrig.
Das entsprach überhaupt nicht
dem damaligen Schönheitsideal.
Als Frontmann der Stones
hat er das neu definiert.
Gestik, Tanz, Mimik.
Jagger singt mit dem ganzen Körper,
ungehemmt und sexuell aufgeladen.
Vor allem sein Mund
wird zum Markenzeichen.
Die Stones sind so ganz anders
als die damals noch braven Beatles.
* Applaus, Jubel *
* "I Wanna Be Your Man"
von den Rolling Stones *
Jagger provoziert absichtlich.
Und das Publikum geht mit.
Eine neue Erfahrung
für den jungen Mann.
Es ist ein seltsames Gefühl,
auf der Bühne zu stehen
und diese Energie
vom Publikum zu spüren.
Ich fühle sie,
aber ich verstehe nicht,
was sie von mir
als Künstler oder als Person wollen.
Ich stehe da und weiß nicht,
was sie mir sagen wollen
und was ich erwidern soll.
Mit 20 Jahren
steht Jagger auf den großen Bühnen.
Die Stones
verschmelzen Blues und Rock'n'Roll
zu ihrem eigenen,
unverwechselbaren Sound.
Mit großem Erfolg.
Ein Leben als Rockstar:
kein Traum mehr,
sondern greifbar nahe.
Jagger wagt den letzten Schritt:
Er gibt sein Studium auf und spielt
ab jetzt den Rock-Rebellen.
Seine gute Herkunft
bleibt dabei unerwähnt -
schlecht fürs Geschäft.
Man versucht deswegen
vom Management her eigentlich,
diese gehobenere Herkunft
von Mick Jagger zu verschleiern
und inszeniert die Stones
mit Absicht als Arbeiterkinder,
die von ganz unten sich
hochgearbeitet haben auf die Bühnen.
Bei jeder Gelegenheit
präsentiert er sich
von nun an als Tabubrecher.
Ein Image mit Spaßpotenzial.
Schon Kleinigkeiten
sorgen für Schlagzeilen.
Es gab schon
einen riesigen Aufschrei,
wenn die Stones
ohne Krawatte im Hotel auftauchten.
Für die Presse
waren sie unverschämte,
schmutzige Langhaarige.
Dabei waren das
die saubersten jungen Männer,
die man sich vorstellen kann.
Vor allem Jagger
ist unglaublich hygienisch.
Doch ihr Manager pflanzte
der Presse die Vorstellung ein,
sie seien Neandertaler.
* Sie singen. *
Böse Buben ganz privat.
Bald touren die Stones
durchs ganze Land.
Doch die Jungs haben ein Problem:
Sie spielen
hauptsächlich Cover-Songs.
Damals nicht ungewöhnlich,
doch für den nächsten Karriereschritt
brauchen sie eigene Lieder.
Brian,
anfangs noch der Star der Band,
konnte keine Songs schreiben.
Mick und Keith aber schon.
Oldham hat die beiden
in der Küche eingesperrt und gesagt:
"Ich lasse euch erst raus,
wenn ihr einen Song habt."
So begann die Partnerschaft
von Jagger und Richards
als Songschreiber.
Die beiden ergänzen sich perfekt:
Mick schreibt die Texte
und Keith die Musik.
Das schillernde Gespann
bekommt den Spitznamen:
die "Glimmer Twins".
Ihre Songs schlagen ein
wie eine Bombe.
In den kommenden Jahrzehnten
werden sie zu einem
der erfolgreichsten Songwriter-Duos
der Musikgeschichte.
Reinhold Mack hat in München
zwei Alben mit den Stones aufgenommen
und die beiden
bei ihrer Arbeit beobachtet.
Zwischen den beiden
geht's eigentlich ganz gut,
dass Keith meistens
einen Riff oder irgendwas hat,
was in seiner Einfachheit
bestechend ist.
Also nehmen wir mal "Start Me Up"
oder so was - das ist genial.
Ein Ton
und du weißt, was es ist.
* Anfangsakkord von "Start Me Up" *
Alles, was mehr Lied ist
und nicht so arg auf Riff basiert,
ist eigentlich schon mehr
zum Großteil von Mick.
Eine Partnerschaft auf Augenhöhe,
die auf einem
einfachen Prinzip basiert.
Du musst deine Ideen
zum Klingen bringen - und er seine.
Unsere beliebtesten Songs haben wir
wirklich gemeinsam geschrieben.
Satisfaction zum Beispiel.
Satisfaction - damit schafft Jagger
1965 den endgültigen Durchbruch.
* "Satisfaction" von Rolling Stones *
Die Stones haben unser musikalisches
Leben sicher geprägt,
weil Titel wie
"I Can't Get No Satisfaction"
natürlich 'ne Signalwirkung hatte
für eine Jugendkultur in der Zeit.
Weil sie wild waren, weil sie
mit ihnen sich etwas verbunden hat,
was für Jugendliche
in der ganzen westlichen Welt
mindestens ein Versprechen war.
Ein Versprechen, dass das Leben
auch anders sein kann,
als die Eltern das behaupten.
* Song spielt weiter. *
Die Botschaft des Songs kommt an.
Eine Hymne auf Freiheit, Sex
und Unabhängigkeit.
Jagger singt der Jugend
aus der Seele.
Wir kamen ja alle
aus einem verklemmten Elternhaus,
auch noch mit den Erinnerungen
an den Krieg belastet
und einfach unglücklich
im Großen und Ganzen,
obwohl es langsam bergauf ging.
Aber es war nicht liberal.
Es war alles formatiert
von der Gesellschaft her,
und da wollten wir ausbrechen.
Dafür bieten Stones-Konzerte
die perfekte Bühne.
Randale gegen den Frust -
für Presse und Sittenwächter
sind die Anstifter klar:
Jagger und seine Band.
(Norman) Die Stones hatten auch
viele männliche Fans,
und die wollten einfach nur
den Saal auseinandernehmen.
Ein Journalist schrieb einmal:
"Die Beatles
wollen deine Hand halten,
aber die Stones
wollen deine Stadt niederbrennen."
Und im Zentrum dieses
zerstörerischen Hurricanes
stand Jagger,
was überhaupt nicht seinem
echten Charakter entsprach.
Der echte Jagger
ist anders als sein Ruf.
Das zeigt sich auch
bei der Arbeit im Studio.
Mick macht sich zum Beispiel
die Arbeit,
alles, was gefilmt
und aufgenommen wird,
schaut er sich alles durch
und macht sich seine Notizen:
"Was ist gut?
Was kann man benutzen?
Was sollten wir
vielleicht eher lassen?"
Also, er ist ein fleißiger Schüler.
Auch im Privatleben ist Mick
weit entfernt vom Rebellen.
Schon vor seinem Durchbruch
verlobt er sich
mit dem Model Chrissie Shrimpton.
Ist er auf Tournee,
ruft er sie ständig an
und schreibt zahllose Briefe.
Als er doch einmal fremdgeht
und sie es erfährt,
ist er am Boden zerstört.
(Frau) "Ich sehe ihn noch vor mir.
Wie er weinend auf dem Boden lag
und meine Füße
von seinen Tränen nass wurden,
weil ich gedroht hatte,
ihn zu verlassen."
... gibt Chrissie
später zu Protokoll.
Diese Seite von Jagger hält
das Management lieber verborgen.
Entsprechend sind die Erwartungen
bei der ersten Deutschland-Tour.
"Ein Riesenaufgebot
von Journalisten,
Film-, Funk- und Fotoreportern
wartete heute am Nachmittag
das Eintreffen der Rolling Stones
auf dem Flughafen Tegel.
Aber es blieb -
entgegen manchen Befürchtungen -
bürgerlich ruhig und gesittet,
als die fünf Londoner Beatband-
Barden die Gangway hinunterschritten
und in bereitgestellten Pkws
Platz nahmen."
Die Jugendzeitschrift "Bravo"
wirbt Mick Jagger
als Frontmann
der härtesten Band der Welt.
Dem Konzert voraus geht eine
skandalisierende Berichterstattung
in der Boulevardpresse,
die eigentlich schon in so einer
Self-fulfilling Prophecy ankündigt:
"Die Stones sind gekommen,
um die Waldbühne zu zerlegen.
Es wird Rabatz geben,
es wird Krawall geben."
* Jubelrufe *
Werden die Stones ihrem Ruf gerecht?
Das Konzert
auf der Berliner Waldbühne
droht schon nach dem dritten Song
zu eskalieren.
Als die ersten Bänke splittern,
begreifen die Fans,
dass man das ja
auch mit Absicht herbeiführen kann,
und es mischen sich
Begeisterung für Zugaben
und Wut über den kurzen Auftritt
in einem infernalischen Lärmkonzert,
wie es die Zeitgenossen beschreiben.
Die Stones
fürchten um ihre Sicherheit.
Nach gut 20 Minuten
geht das Licht aus.
* Knall und Fiepen *
Jetzt sind die Fans
nicht mehr zu halten.
Heulende Polizeisirenen,
Böller, die Fans mitgebracht haben,
weil es
noch keine Einlasskontrollen gab,
wo Leibesvisitationen stattfanden.
Es sind
noch keine Pappbecher ausgegeben,
Flaschen können
als Wurfgeschosse genutzt werden.
Und es kommt zum totalen Chaos.
Das Ergebnis: 85 Festnahmen
und fast 100 Verletzte.
Im Interview distanziert sich Jagger
von den Randalierern.
Sie machen das
zu ihrem Vergnügen,
und um sich
mit der Polizei zu prügeln,
der sie zahlenmäßig überlegen waren.
In Berlin haben sie die Polizei
einfach zusammengeschlagen,
nur um ihre Stärke zu zeigen.
Und als Ausdruck
ihrer Unzufriedenheit mit irgendwas.
Seine Stimme bekommt jenseits
der Bühne immer mehr Gewicht.
Jagger - ein Sprachrohr der Jugend?
(Egner) Da wurde eine Gesellschafts-
bewegung in Gang gesetzt,
die dann
natürlich auch Auswüchse hatte.
Und die Musik selber wurde
dafür verantwortlich gemacht,
dass die Leute aggressiv werden.
Das war natürlich
nicht unbedingt das,
sondern es war eine Zeit,
in der ohnehin
eine neue, rebellischere Generation
auf den Plan trat.
Und da war die Musik der Stones
natürlich der perfekte Sound.
Rassentrennung,
Sexualmoral, Vietnamkrieg.
Die junge Generation
stellt vieles infrage
und ist bereit, dafür zu kämpfen.
Viele sehen Musiker wie Mick Jagger
als Antreiber der Proteste.
Nicht nur Rockstar,
sondern auch Staatsfeind?
Die antiautoritäre Haltung
der Stones
und ihre Respektlosigkeit
gegenüber dem Establishment
führten dazu,
dass man sie stoppen wollte.
Vor allem
ihre Tourneen durch die USA.
Für Sittenwächter
sind die Stones mitverantwortlich
für den angeblichen Verfall
der Jugend
durch Drogen, Sex und Gewalt.
(Norman) Musiker haben schon immer
Drogen wie Marihuana genommen.
Aber dann kam
diese neue künstliche Droge, LSD.
Die konnte man an bestimmten Orten
in London kaufen.
Anfangs sogar legal.
Doch Jagger war sehr misstrauisch
und wollte auf keinen Fall
irgendwelche Polizeiaktionen
gegen die Stones riskieren.
Während die angeblich so braven
Beatles öffentlich zugeben,
LSD zu nehmen,
hält sich Jagger zurück.
Doch die Versuchung scheint groß.
* Er macht Stimmübungen. *
Im Februar '67
verbringen Jagger und Richards
ein Wochenende
mit Freunden auf dem Land.
Ein anonymer Anrufer meldet
der Polizei eine zügellose Party.
Angeblich sind auch Drogen im Spiel.
Die Polizei stürmt das Anwesen.
Mick sollte an diesem Wochenende
zum ersten Mal LSD probieren.
Aus irgendeinem Grund
ignorierte die Polizei aber das LSD
und fand stattdessen
vier Amphetamintabletten
gegen Reisekrankheit,
die in Großbritannien illegal waren.
Die gehörten nicht Mick,
sondern seiner neuen Freundin
Marianne Faithfull.
Doch er nahm die Schuld auf sich
und wurde verhaftet.
Das ist die unerwartete Seite
von Mick: der englische Gentleman.
Öffentlichkeitswirksam werden
Jagger und Richards abgeführt.
Ahnt er, wer wirklich
hinter seiner Verhaftung steckt?
Der Presse schenkt Mick ein Lächeln.
Doch er weiß: Ein hartes Urteil
kann das Karriere-Aus bedeuten.
Der Prozess
wird zum Medienspektakel.
Die meisten
rechnen nur mit einer Geldstrafe.
Dann der Schock: drei Monate
Gefängnis ohne Bewährung.
Will man an den Stones
ein Exempel statuieren?
Man hat die Stones beschuldigt,
junge Leute zu Drogen zu verführen
und kein Verantwortungsgefühl
zu haben.
In Amerika noch mehr als in Europa.
Und tatsächlich
steckte hinter der Verhaftung
eine Verschwörung des britischen
Geheimdiensts mit dem FBI,
deren Informant Jagger das LSD gab.
Nur die örtliche Polizei
hat es nicht kapiert
und sie wegen dieser
geringfügigen Vergehen verhaftet,
für die sie trotzdem
ins Gefängnis gehen mussten.
Vom Bürgerschreck zum Sündenbock.
Erst nach heftigen Protesten
setzt das Gericht die Strafe
doch noch zur Bewährung aus.
Jagger und Richards kommen frei.
Nur wenige Stunden später
tritt Jagger vor die Presse.
Wenn man alleine ist,
in einem Privathaus,
und niemandem Schaden zufügt,
versteh ich nicht, warum man
etwas Falsches getan haben soll.
Das ist, als würde man
sich die Pulsadern aufschneiden.
Das ist vielleicht
ein Verbrechen gegen sich selbst,
aber nicht gegen die Gesellschaft.
Es gab einen Moment,
in dem er riesigen Einfluss
hätte ausüben können.
Man hat ihn im Fernsehen gefragt:
"Was wollt ihr jungen Leute?"
Und er antwortete nur:
"Ich will Spaß haben."
Das ganze Land hat darauf gewartet,
dass er eine Art Anleitung gibt,
was die Jugend braucht und will,
aber er hat es einfach nicht getan.
1968.
Der Vietnamkrieg
ist auf dem Höhepunkt.
Immer mehr Menschen
gehen auf die Straße,
unterstützt
durch prominente Künstler.
Auch Jagger soll Farbe bekennen.
Es gab immer wieder
diese Anwürfe, auch zu sagen,
die Rockmusiker hätten
ihre gesellschaftliche
Verantwortung wahrzunehmen.
Und gerade die Stones sollten sich
jetzt mal politisch äußern.
Auch Mick Jagger wurde da erwartet,
quasi als Heiland
einer neuen rebellischen
protestierenden Kultur.
17. März 1968.
Die bis dahin größte
Anti-Kriegs-Demonstration Englands
zieht durch London.
Die Organisatoren bitten Jagger
im Voraus, den Protestzug anzuführen.
Doch der redet sich heraus,
ihm sei nicht danach.
Trotzdem geht er hin
und beobachtet das Geschehen.
Demonstranten
erkennen ihn und fordern,
sich an die Spitze der Demo
zu stellen.
Jetzt entscheidet sich:
Wird Jagger wirklich zum Rebellen?
Oder singt er nur darüber?
Als die Situation eskaliert,
flüchtet er.
Den letzten Schritt wagt er nicht.
Inspiriert von den Demonstrationen
schreibt er wenig später
den Song "Street Fighting Man" -
Straßenkämpfer.
Er wird
zur Hymne der Protestbewegung.
Auch wenn er im wahren Leben
lieber kneift statt zu kämpfen,
bleibt das Image des Polit-Rebellen
an ihm haften.
Es mag auch
eine kluge Entscheidung sein,
sich nicht auf die Seite einer
radikalen Minderheit zu stellen,
sondern im Sinne
des Plattenmanagements zu sagen:
"Ich bleibe hier eher diffus
in meinen Ansichten."
Jagger setzt weiter
auf das Bad-Boy-Image.
Doch Ende der 60er
hat die Band Probleme.
Durch Missmanagement
ist das Geld knapp.
Und Bandgründer Brian Jones
ist drogensüchtig.
Im Juni '69
muss er die Band verlassen.
Kurz darauf
ertrinkt Jones in seinem Pool.
Die Todesumstände
sind bis heute ungeklärt.
Mick Jagger ist geschockt.
Er ist sehr vorsichtig,
wenn er über Brian Jones spricht,
weil das, glaub ich, noch eine
offene Wunde ist bis heute.
So ein dramatischer Verlust,
und vor allem,
wie es dann auch passiert ist.
Das bleibt hängen,
glaube ich, das ganze Leben lang.
Nur zwei Tage nach Brians Tod
steht Jagger
im Londoner Hyde Park auf der Bühne.
Er verliest ein Gedicht
im Andenken an seinen Bandkollegen
und lässt Schmetterlinge fliegen.
Die Zukunft der Rolling Stones
ist ungewiss.
Zu dieser Zeit waren die Stones
die instabilste Band von allen.
Zwei von ihnen
mussten ins Gefängnis,
einer, Brian Jones,
wurde tot in seinem Pool gefunden.
Und sie waren Ende der 60er-Jahre
pleite und mussten ins Steuerexil.
Das klingt nicht nach einer Band,
die es noch lange geben wird,
geschweige denn 60 Jahre später.
Anfang der 70er
entsteht eine neue Spezies:
Rock-Superstars
mit Prunk und Glamour.
Idole für
ein weltweites Massenpublikum.
Jagger spürt:
Will er im Musikbusiness überleben,
muss er sich verändern.
Das Image des Rebellen,
das ihm Erfolg bescherte,
wird nun zur Last.
(Interviewer)
Was hat sich verändert in der Art,
wie Sie oder Ihre Musik
auf unsere Zeit reagieren?
Man kann doch
nicht immer dasselbe weitermachen,
immer 20 bleiben
und immer rebellisch.
Man wird doch
hoffentlich erwachsener.
(Interviewer)
Aber für die Jugendlichen
waren Sie doch mal der Superheld,
der die Hymnen
der Jugendrevolte gesungen hat.
Das haben
die Massenblätter geschrieben.
Ich habe nie daran geglaubt.
- Und auch nie gewollt?
All das ist doch
eine Erfindung der Medien.
Die drehen alles so,
wie sie es gerade brauchen.
* Werbemusik *
"Oh, I know that tongue ..."
Neues Logo,
neues Management, neue Plattenfirma.
Jagger und die Stones
setzen auf Veränderung.
"Maybe it's only Rock'n'roll
but I like it."
Keine Rebellion mehr,
nur noch Rock'n'Roll.
Mick wurde all diese Jahre für einen
großen sozialen Umstürzler gehalten.
Aber das ist ein Witz.
Er war immer
viel mehr daran interessiert,
berühmte Leute aus der Gesellschaft
und dem Adel kennenzulernen.
Das hat ihn wirklich angetörnt.
Was ihn noch antörnt, sind Frauen.
Mit zunehmendem Erfolg
wird aus dem englischen Gentleman
ein Egomane.
Schon '66 trennt sich Jagger
von Chrissie Shrimpton.
Heimlich lässt er das Schloss
zum gemeinsamen Haus austauschen.
Nicht die feine englische Art.
Seine Neue ist die Aristokraten-
Tochter Marianne Faithfull.
Zusammen nehmen sie Drogen.
Doch erst als die Beziehung endet,
wird Marianne stark abhängig.
* "Under My Thumb"
von Rolling Stones *
Die deutsche Schauspielerin
Anita Pallenberg
ist eigentlich
Keith Richards Freundin.
Mit Jagger steht sie für den Film
"Performance" vor der Kamera.
Sie sollten im Film Sex haben und
Keith tat so, als sei ihm das egal.
Was nicht stimmte.
Er saß draußen im Auto und
hat auf seinen Fingernägeln gekaut.
Der Legende nach haben es Mick
und Anita tatsächlich getrieben.
Jaggers erste Hochzeit
wird zum Spektakel.
1971 verspricht er dem Model
Bianca Macías die ewige Treue.
Die ist gerade
im vierten Monat schwanger.
Treue? Macías sagt später dazu:
"Meine Ehe endete am Hochzeitstag."
(Mack) Er war sehr schwanzgesteuert,
das muss man schon so sagen.
Also dafür hat er schon
Fünfe gerade sein lassen.
Wenn es da eine Möglichkeit gab,
sich zu vermehren oder zu verewigen,
oder sonst was, wie auch immer
man das sagen will.
Um das deutsche Model
Uschi Obermaier
entbrennt an einem Abend
in München 1973
ein regelrechter Wettstreit
mit Keith Richards.
Weil am nächsten Tag Jaggers Ehefrau
kommt, gibt Richards nach.
Obermaier verbringt
die Nacht mit Jagger.
Für ihn sind Frauen
oft nur Trophäen.
Der Legende nach soll er
mit über 4000 geschlafen haben,
darunter auch Prinzessin Margaret,
die Schwester der Queen.
Ehefrau Nummer zwei:
das texanische Model Jerry Hall.
Mit ihr hat Jagger
seine längste Beziehung.
Gemeinsam bekommen sie vier Kinder.
Nach außen eine intakte Familie.
Doch Jaggers zahllose Affären
und ein uneheliches Kind
lassen auch diese Ehe scheitern.
(Norman) Wie er Frauen behandelt,
ist abscheulich.
Im Song "Stray Cat Blues" singt er:
"Ich kann sehen,
dass du 15 Jahre alt bist.
Ich will deinen Ausweis nicht."
* "Stray Cat Blues" spielt. *
Niemand hat das bisher erwähnt,
aber es gab
zahlreiche Untersuchungen
über die zerstörerische Art
der Popkultur
gegenüber jungen Frauen.
Und die Stones
standen absolut dafür.
Streit um Frauen
treiben Anfang der 80er
auch einen Keil zwischen
Jagger und Keith Richards.
Dazu sorgt Micks Führungsanspruch
immer häufiger
für böses Blut bei den Stones.
Die Band selber, also die beiden
sogenannten Glimmer Twins,
die kamen dann
auch immer nacheinander,
weil - ich weiß nicht, vielleicht
hatten sie Streit oder Stress.
Es wurde immer angerufen:
"Wer ist im Studio?"
oder "Ist schon einer da?"
Immer der eine oder der andere.
"Ja, dann komm ich später."
Ja, Gott, ich will Ehepaare
nicht schlechtmachen,
aber wie ein altes Ehepaar eben.
1985 veröffentlicht Jagger
sein erstes Soloalbum.
Er tritt jetzt lieber
mit anderen Künstlern auf.
Die Stones
nennt er eine Rentnerband.
Trotzdem spielt er
bei Solo-Auftritten ihre Lieder,
was die alten Kollegen erzürnt.
(Egner) Seine Soloplatten
waren ihm sehr wichtig.
Mir hat er gesagt: "Wenn
ich im Studio bin mit Musikern,
mit denen ich
sonst nicht zusammenarbeite,
wird es für mich
erst richtig spannend.
Denn dann kann ich fünf
oder zehn Saxofonisten ausprobieren
und wähle mir dann einen aus, ohne
dass mir irgendjemand reinredet."
Immer weiter
entfernt sich Jagger von den Stones.
Die Band sei ihm wie
ein Mühlstein um den Hals, sagt er.
Der Tiefpunkt ist erreicht,
als Jagger zu Richard sagt,
er sei größer als die Stones.
Das hat mich mit der Zeit
richtig wütend gemacht.
Wir nannten das
"den Dritten Weltkrieg".
"Du betrügst die Band! Du kannst
mich betrügen, aber nicht die Band!"
Die Stones stehen kurz vor dem Ende.
Bei einem Geheimtreffen
auf Barbados 1988
geben sie sich eine letzte Chance.
Die Versöhnung glückt.
Jagger kehrt in den Schoß der
Familie zurück, wie er es nennt.
Dann war eben
diese Leidenschaft für die Musik,
die sie verbunden hat,
auf magische Art vielleicht.
Und dann haben sie sich doch
immer wieder zusammengerauft.
Obwohl ich glaube, dass
Keith immer klein beigegeben hat,
damit Mick auch wieder seine
dominante Rolle ausspielen konnte.
* Jubel *
Und noch was
verhindert das Ende der Band:
Geld.
Längst sind die Stones
eine hochprofitable Marke,
auf die die Musiker
ungern verzichten.
Jagger managt die Stones
und baut sie zu
einem regelrechten Unternehmen aus.
* Sie spielen "Start Me Up". *
Der einstige Bürgerschreck entpuppt
sich als kluger Geschäftsmann.
Die Kassen klingeln.
Mit einem geschätzten Vermögen von
mehreren Hundert Millionen Pfund
gehört Mick Jagger zu
den reichsten Musikern der Welt.
Auch wenn er den Profit relativiert.
Geld ist nicht der Anreiz
zu spielen.
Die Idee
hinter den Rolling Stones war nie,
schnell reich zu werden.
Tatsächlich hat es
schrecklich lange gedauert,
bis wir reich waren.
Über zehn Jahre.
Gewaltige Welttourneen
brechen ab den 90ern
immer neue Umsatzrekorde.
Kritiker werfen Jagger vor,
sich dem Kommerz zu opfern
und die alten Erfolge
nur zu verwalten.
Doch für den Sänger
ist Musik nicht nur Leidenschaft,
sondern seit Langem
auch hartes Business.
Die Leute denken, dass es
für Jagger hinter der Bühne
nur Sex, Drogen
und Rock'n'Roll gibt.
Tatsächlich trainiert er vor den
Auftritten und macht Liegestütze.
* Er singt. *
Viel Sport, kaum Alkohol,
gesunde Ernährung -
das hält fit.
Jagger gilt als Disziplin-Freak.
Aus dem Frontmann
der einst härtesten Band der Welt
wird der Chef
einer der ältesten Bands der Welt.
Funktioniert das Image des Rebellen
trotzdem noch?
Rockmusik ist heute ein legitimer
Ausdruck einer Populärkultur,
die längst
alle Generationen umfasst hat
und sogar ihre Hauptfanbasis
bei den älteren Menschen hat.
Und darum ist Jagger dann auch
keine notwendig lächerliche Figur,
sondern er macht das,
was er immer gemacht hat.
Und diese Musik ist auch im Zentrum
der Gesellschaft angekommen.
12. Dezember 2003.
Jagger kommt ganz oben an.
Für seine Verdienste in der Popmusik
wird er zum Ritter geschlagen.
Für viele Briten
eine umstrittene Wahl.
Auch manche Fans sind enttäuscht.
Aufnahmen von seinem Kniefall
vor den Royals hat Jagger verboten.
Prinz Charles
vollzieht die Zeremonie.
Die Queen lässt sich entschuldigen.
Der einstige Vorzeigerebell
ist jetzt Sir Michael.
Der frisch geschlagene Ritter
mit Vater und zwei Töchtern.
Wie fand er die Zeremonie?
Wunderbar!
Es war wunderbar formell
und es gab großartige Outfits.
Leute aus dem ganzen Land waren da,
aus allen Schichten,
vom Historiker bis zum Imker.
Das war ziemlich großartig.
Keith Richards "is not amused".
Für ihn ist der Ritterschlag
ein Verrat an allem,
wofür die Stones je standen.
Er ist wie ein heulendes Kind,
das kein Eis bekommen hat.
Ich glaube nicht,
dass das alte Establishment
noch wirklich existiert.
Formal ist er nun Teil des Adels.
Doch gehört er wirklich dazu?
Es gibt das britische Wort "naff",
das ihm anhängt.
Als er Prince Charles
die Hand geschüttelt hat,
behielt er eine Hand in der Tasche.
Dafür steht "naff".
Das ist stillos.
Jagger scheint das nicht zu kümmern.
Er geht seinen Weg unbeirrt weiter.
Mit 18 trat er erstmals
als Stones-Sänger auf.
Mit über 75 Jahren steht er
immer noch mit ihnen auf der Bühne.
* Sie spielen
"Street Fighting Man". *
Warum dieser Stress im Rentenalter?
(Norman) Weil das größte Rauschgift
der Welt Applaus ist.
Du kannst ohne es nicht leben,
wenn du es
seit deinem 19. Lebensjahr
praktisch jeden Tag
gespritzt bekommen hast.
Es ist die stärkste Droge der Welt.
Er hat etwas, das Stars ausmacht,
was Menschen magisch anzieht,
wie Motten zum Licht.
Er hat einfach dieses gewisse Etwas.
Ja ... Ich wollte unseren Erfolg
nie so genau analysieren.
Das ist nicht mein Job.
Mein Job ist es, dort auf die Bühne
zu gehen und Mick Jagger zu sein.
Ritter, Rocker
und angeblicher Rebell.
Den einen Mick Jagger
gibt es wohl nicht.
Vielleicht macht ihn
genau das so erfolgreich.
Seit fast sechs Jahrzehnten.
Untertitel im Auftrag des ZDF,
2021